Wie hoch sind die Lebenshaltungskosten in Südkorea?

Wer in Seoul leben will, der sollte sich als erstes mit den Lebenshaltungskosten in Südkorea auseinander setzen. Schliesslich wird Seoul immer wieder als eine der teuersten Städte der Welt bezeichnet und diese Tatsache kann den ein oder anderen Interessierten schnell abschrecken. 

Dabei muss das Leben in Seoul, oder in einem anderen Teil Südkoreas, gar nicht so teuer sein. Zumindest kann man Wege finden, um die Ausgaben etwas zu drücken. Wir haben deshalb die Lebenshaltungskosten für Seoul zusammengefasst und mit unseren eigenen Erfahrungen verglichen. Dies sollte dir ein gutes Bild davon geben, was du an Angaben zu erwarten hast. 

Ist wohnen in Seoul wirklich so teuer? 

Während die meisten Ausgabenplätze für dich überall in Korea relativ ähnlich sind. Wirst du feststellen, dass die Wohnungspreise in Seoul bedeutend höher sind als im Rest des Landes.

Die Wohnungspreise sind der Hauptgrund dafür, dass Seoul immer wieder unter den teuersten Städten der Welt landet. Hierbei wird dann oft angenommen, dass man ein riesiges Haus oder eine große Wohnung hat, wie man dies in Deutschland vielerorts gewohnt ist. 

Allerdings wohnen die meisten Menschen in Seoul in kleinen Wohnungen. Oft auch einfach nur Einzimmerwohnungen, die man durchaus für 300,000 Won pro Monat mieten kann. Hier spielt natürlich auch der Stadtteil eine große Rolle. Während man in Itaewon oder in den äußeren Stadtteilen Seouls auch für wenig Geld eine Unterkunft bekommt, sieht es in Gangnam schon wieder ganz anders aus.

Vor allem im Norden der Stadt kann man immer noch gute Schnäppchen finden. Je nach Nachbarschaft, Gebäudesituation und Größe der Wohnung variiert der Wohnungsmarkt in Seoul doch recht extrem. 

Wer nahe Seoul leben will, aber nicht die teilweise hörenden Mieten zahlen kann, der sollte sich auch im Speckgürtel der koreanischen Hauptstadt umsehen. Wir haben zwei Jahre lang in Bucheon gelebt. Die Mietpreise betragen hier fast nur die Hälfte wie in Seoul und man ist innerhalb von 45 Minuten im Stadtzentrum der koreanischen Metropole. 

Wenn du wissen willst, wie du deine Traumwohnung in Seoul finden kannst, dann solltest du dir unseren Beitrag über Wohnen in Südkorea ansehen.

Wie hoch sind die Nebenkosten in Südkorea? 

Die Nebenkosten variieren natürlich je nach Grösse der Wohnung und dem Wohnungstyp selbst.

Du kannst aber mit etwas mehr als 100,- Euro an Nebenkosten rechnen, wenn du eine einfache Ein-Zimmer-Wohung hast. Neuere Wohnungen und Apartments haben in den meisten Fällen auch höhere Nebenkosten.

Eine Zwei-Zimmer-Wohnung in guter Lage kommt daher auch schon mit 300,- Euro an Nebenkosten daher. Wenn du aber in einem älteren Haus lebst, dann sind auch die Nebenkosten teilweise weit unter 100,- Euro. Es variiert also durchaus gewaltig, je nachdem wie deine neue Wohnung in Südkorea aussieht.

Gesundheitsversicherung und Arztkosten in Seoul 

Alle Einwohner Südkoreas müssen eine Gesundheitsversicherung abschliessen. Wenn du einen Arbeitgeber in Südkorea hast, dann musst du dir darum keine Gedanken machen. Denn der zahlt im Grunde deine Versicherung. 

Die einfachste Form der Krankenversicherung übernimmt allerdings nicht alle Kosten. Zum Beispiel wirst du eine kleine Zahlung vornehmen müssen, wenn du einen Arzt siehst. Ausserdem musst du für die Medikamente in der Apotheke bezahlen. Wir sprechen hier von 5000 bis 20.000 Won an Gebühren für den Arztbesuch und Medikamente.

Sollten spezielle Behandlungen beim Arztbesuch hinzukommen, dann steigt auch die Rechnung. Aus eigener Erfahrung kann Ich aber sagen, dass die Kosten relativ übersichtlich sind und dass man, ausser bei wirklich schlimmen Unfällen oder Krankheiten, keine großen finanziellen Lasten zu tragen hat. 

Alternativ kannst du natürlich auch eine private Versicherung abschliessen, die dich in Korea zwischen 100.000 und 200.000 Won kosten wird. Hierbei wird allerdings auch die individuelle Gesundheit mit in Betracht gezogen. 

Öffentlicher Nahverkehr in Südkorea 

Sobald die Finanzierung deiner Wohnung erledigt hast, kann das Leben in Südkorea relativ günstig gestaltet werden. Dies liegt vor allem an dem sehr günstigen Verkehrsmitteln und dem bezahlbarem Essen. Eine Busfahrt kostet dich normalerweise 1000 bis 2000 Won pro Fahrt und Umsteigen ist in der Regel kostenlos. Taxis sind super günstig für kurze, aber auch für längere Strecken. Allerdings solltest du bedenken, dass die Taxipreise nach Mitternacht ansteigen. 

Wenn du ausserhalb von Seoul das Land erkunden willst, dann bieten sich die Überlandbusse an. Eine Fahrt von Seoul nach Busen kostet dich im Normalfall 25.000 Won und ist damit recht günstig. Die Busse bieten relativ viel Komfort, inklusive Beinfreiheit und WLan. Wenn du etwas schneller ans Ziel kommen willst, dann kannst du auch den Schnellzug von Seoul nach Busan nehmen. 50.000 Won pro Fahrt im KTX bringen dich schneller an deinen Zielort, als die Busfahrt.

Die Fahrt zwischen Seoul und Busan ist im Grunde die längste Verbindung des Landes. Alle anderen Verbindungen, sollten daher günstiger sein. Du willst wissen, was man in Busan anstellen kann? Dann ist unser Busan Reiseführer der perfekte Startpunkt für deine Reise.

Wie teuer ist das Essen in Südkorea?

Man kann in Südkorea sehr günstig essen! Allerdings muss man dabei auf die gewohnten westlichen Speisen, die man von Zuhause kennt größtenteils verzichten. Man kann natürlich auch essen wie in Deutschland. Aber dann wird es auch dementsprechend teurer. Und wenn man schonmal in Südkorea ist, dann sollte man auch die lokale Küche ausprobieren.

Ein Rolle Gimbap (koreanische Version von Sushi) kostet zwischen 2000 und 3000 Won. Andere Gerichte wie Bibimbap und andere Reisgerichte bekommt man ab 5000 Won. Wenn du 6000 Won pro Mahlzeit einplanst, wirst du eine kulinarische Traumreise vor dir haben.

Wenn du etwas mehr Geld zur Verfügung hast, dann solltest du einige der unzähligen Restaurants besuchen. Die Preise variieren hier zischen 10,000 und 20,000 Won pro Mahlzeit und die Auswahl an nationaler und internationaler Küche ist atemberaubend.

Meiner Meinung nach kann man am Essen viel Geld sparen, wenn man in Südkorea unterwegs ist. Aber gleichzeitig sollte man sich auch genug Budget zurechtlegen, um die kulinarische Vielfalt des Landes auszutesten. 

Aufgrund der relativ günstigen Preise für Essen in Südkorea, ist es oft besser wenn man Auswärts isst anstatt selber zu kochen. Hier ist ein Vorgeschmack auf die koreanische Küche.

Kleidung und Unterhaltungsprogramm in Seoul

Dieser Teil des Budgets ist relativ schwer zu verallgemeinern. Denn schliesslich hat wir alle andere und individuelle Pläne für die Freizeitgestaltung und Shopping. Hinzu kommt, dass die Preise von Kleidung sehr stark schwanken. Je nachdem was du bevorzugst, kannst du relativ günstig ein paar Tshirts in Itaewon kaufen, aber du kannst auch jede Menge Geld in den Luxusgeschäften Gangnams ausgeben. 

Wenn du ins Kino gehen willst, dann solltest du mit 10,000 Won pro Eintrittskarte rechnen. Popcorn, ein Getränk und andere Snacks kosten dann auch nochmal 10,000 Won. Solltest du den Drang danach verspüren alleine oder mit Freunden zu singen, dann ist der Besuch eines soggenanten Noreabang (koreanische Karaokebar) ein absolutes Muss.

Je nach Etablissement und Nachbarschaft variieren auch hier die Preise. Aber schon für 1000 Won kann man in einer privaten Kabine um die Wette singen. 

Wer eine Sportveranstaltung wie ein Baseballspiel oder ein Fussballspiel besuchen will, der muss mit mindestens 10,000 Won pro Eintrittskarte rechnen. Wenn du dich während deines Aufenthalts in Korea fit halten willst, dann solltest du auch den Besuch eines Fitnessstudios in Betracht ziehen. Dreimonatige Mitgliedschaften beginnen bereits bei 25,000 Won pro Monat. 

Wenn du dann vielleicht auch noch ein Kpop-Konzert besuchen und eventuell in Lotte World oder Everland einzigartige Erfahrungen sammeln willst, dann steigt dein Budget natürlich weiter an. Wenn du dich darüber informieren willst, welche Veranstaltungen während deines Aufenthalts stattfinden, dann solltest du auf dieser Veranstaltungsseite vorbeischauen.

Wir hoffen, dass du nun eine bessere Idee von den Lebenshaltungskosten in Südkorea hast. Solltest du noch weitere Fragen haben, dann lass es uns im Kommentarbereich wissen und wir werden versuchen dir so schnell wie möglich zu beantworten.

Wie findet man eine Wohnung in Südkorea?

Wohnen in Südkorea

Solltest du nur Urlaub in Südkorea machen, dann wird sich die Wohnungssuche für dich nicht kompliziert gestalten. Wenn du aber hier langfristig leben und arbeiten willst, dann wird es schon etwas komplizierter. Aber keine Angst. Die Wohnungssuche in Südkorea ist im Grunde auch nicht viel schwieriger als in Deutschland. 

Wenn du dich dafür entschieden hast nach Südkorea auszuwandern, dann solltest du dich allerdings mit ein paar Dingen auf dem hiesigen Wohnungsmarkt vertraut machen. Damit es so einfach wie nur möglich für dich ist, haben wir die wichtigsten Informationen zusammengefasst, die dir dabei helfen werden eine Wohnung in Südkorea zu finden. 

Das solltest du als erstes in Betracht ziehen 

Bevor du nach Wohnungen in Seoul suchst, solltest du dir darüber bewusst sein, welche Anforderungen du an deine neue Unterkunft stellst. Denn je nachdem, wie du dir deine Wohnsituation vorstellst, werden sich auch die Möglichkeiten unterscheiden. 

Die Länge deines Aufenthalts: Die normale Mietdauer für eine Wohnung beträgt in Südkorea ein Jahr. Man kann diese zwar auch kündigen, muss dann aber mit einer Strafzahlung rechnen. Solltest du vorhaben weniger als ein Jahr in Südkorea zu verbringen, dann lohnt es sich also alternative Wohnmöglichkeiten zu erkunden. Zum Beispiel WG’s oder Angebote bei AirBNB

Dein Budget: Wohnungen in Südkorea haben im Vergleich zu Deutschland extrem hohe Kautionen, die du im Voraus hinterlegen musst. Im Normalfall starten dieses Kautionen bei 5 Millionen Won. Also knapp 4000,- Euro. Natürlich bekommst du die hinterlegte Kaution am Ende deines Mietvertrags wieder.

Aber du solltest in Betracht ziehen, dass du zu Beginn deines Aufenthalts bereits eine hohe Summe aufbringen musst. Wenn eine solche, oder sogar höhere Kaution kein Problem für dich darstellt, dann wirst du auf dem koreanischen Wohnungsmarkt eine große Auswahlmöglichkeit haben. 

Alleine oder in einer WG: Ausserdem solltest du dich entscheiden, ob du alleine wohnen möchtest oder ob du mit anderen in einer WG leben willst. Hinzu kommt, dass die Größe und die Aufteilung deiner zukünftigen Wohnung auch in Betracht gezogen werden sollten. 

Wo sollte man mit der Wohnungssuche in Seoul beginnen

Sobald du die angesprochenen grundlegenden Entscheidungen getroffen hast, ist es an der Zeit auf Wohnungssuche zu gehen. Der Wohnungsmarkt in Korea ist extrem schnelllebig. Wir empfehlen daher sich vor Ort zu informieren und nicht bereits von Deutschland aus großartig Termine im Voraus auszumachen. Ausserdem solltest du keine Wohnung in Südkorea festmachen, ohne diese vorher gesehen zu haben. 

Normalerweise hast du eine Vielzahl an Optionen, wenn du dich vor Ort auf die Wohnungssuche begibst. Hier sind die am häufigsten genutzten Wege, um an eine Wohnung in Korea zu kommen. 

Immobilienmakler: Der beste Weg, um deine Traumwohnung zu finden, ist der Besuch eines Immobilienmaklers (부동산). Entscheide dich, in welcher Nachbarschaft du leben willst und besuche Immobilienmakler vor Ort. Dies kannst du auch kurzfristig ohne ausgemachte Termine machen. Man wird dich dann herumführen und dir geeignete Wohnungen zeigen.

Erkläre genau, welche Art von Wohnung du suchst und wieviel du dafür bezahlen willst. Wenn du alles gesehen hast, kannst du in Ruhe eine Entscheidung treffen. Lass dich dabei nicht unter Druck setzen. Immobilienmakler gibt es wie Sand am Meer und wenn du mit dem Angeboten nicht zufrieden bist, dann lässt du dich einfach bei der Konkurrenz beraten. 

Der Nachteil beim Besuch eines Immobilienmaklers ist allerdings, dass die meisten kein gutes Englisch beherrschen. Daher ist es wichtig, dass du einen Freund oder eine Freundin mitbringst die Koreanisch sprechen. Alternativ kannst du natürlich vor deinem Reiseantritt auch selber Koreanisch lernen

Apps: Es gibt verschiedene Apps, die dir bei der Wohnungssuche behilflich sein werden. Dabang (다방) and Jibbang (집방) sind nur zwei Beispiele. Es gibt aber noch ein paar mehr. Mithilfe der Apps kannst du dir Wohnungen in deiner bevorzugten Nachbarschaft ansehen und bekommst dadurch einen guten Einblick in den Wohnungsmarkt.

Allerdings kannst du deine Wohnung nicht direkt mit der App anmieten. Wenn dir eine der Wohnungen gefällt, dann wird dir die Kontaktinformation des Immobilienmaklers angezeigt und du kannst dich mit diesem treffen, um dir die Wohnung anzusehen. Wenn du die Wohnung dann besichtigst und nicht damit zufrieden bist, dann lass dir vom Immobilienmakler ein paar andere Wohnungen in der Nähe zeigen. Vielleicht ist deine Traumwohnung ja nur einen Steinwurf entfernt. 

Craigslist: Es gibt jede Menge WG-Angebote in Korea und Craigslist ist ein guter Startpunkt für deine Suche. Hier sparst du auch die Kosten für den Immobilienmakler. In den meisten Fällen musst du dich dann auch nicht mit den Mietverträgen herumschlagen. Denn einer der anderen Mitbewohner kümmert sich bereits darum. 

Welche Mietoptionen gibt es in Korea? 

Wenn du in Südkorea einen Mietvertrag über ein Jahr abschliessen willst, dann gibt es zwei unterschiedliche Optionen. Diese Optionen gibt es sowohl für Koreaner, als auch für Ausländer. Für dich wird aber voraussichtlich die erste Option besser sein. 

Monatliche Miete ( wolse – 월세): Hierbei handelt es sich im Grunde um die selbe Mietzahlung wie in Deutschland. Du bezahlst zu Mietbeginn eine Kaution und dann jeden Monat die vereinbarte Miete. Wenn dein Mietvertrag ausläuft, bekommst du deine Kaution zurück. Es gibt auch die Möglichkeit, dass du mehr Kaution bezahlst und dadurch deine monatliche Mietzahlung geringer wird.

Alternativ kannst du teilweise auch die Kaution heruntersetzen und dafür eine höhere monatliche Miete zahlen. Dieses Details musst du aber mit dem Immobilienmakler individuell für jede Wohnung besprechen. 

Einmalzahlung ( jeonse – 전세): Alternativ zur herkömmlichen Mietvereinbarung gibt es in Südkorea auch ein sehr einzigartiges Modell. Hierbei kann man eine höhere Kaution bezahlen und hat im Gegenzug keine monatliche Miete. Und die Kaution bekommt man am Ende des Mietvertrags komplett zurück.

Die Kaution ist dabei aber auch teilwiese sechsmal so hoch, wie die herkömmlich ausgeschriebene. Diese Art der Mietzahlung lohnt sich also nur, wenn du in der Lage bist eine große Summe Geld als Kaution zu hinterlegen. Langfristig lohnt sich dieses Mietmodell finanziell für dich. 

Bevor du jetzt aber Panik bekommst und glaubst, dass dein Koreaaufenthalt super teuer wird, solltest du dir erstmal ein paar Wohnungen ansehen. Denn je nach Stadtteil findet man auch in Seoul jede Menge bezahlbare Wohnungen. Du solltest aber auf jeden Fall etwas Zeit und Geduld mitbringen. 

Wenn du wissen willst, welche Lebenshaltungskosten in Südkorea ausser der Miete auf dich zukommen, dann solltest du dir unseren Beitrag dazu genauer ansehen.