Wie findet man eine Wohnung in Südkorea?

Solltest du nur Urlaub in Südkorea machen, dann wird sich die Wohnungssuche für dich nicht kompliziert gestalten. Wenn du aber hier langfristig leben und arbeiten willst, dann wird es schon etwas komplizierter. Aber keine Angst. Die Wohnungssuche in Südkorea ist im Grunde auch nicht viel schwieriger als in Deutschland. 

Wenn du dich dafür entschieden hast nach Südkorea auszuwandern, dann solltest du dich allerdings mit ein paar Dingen auf dem hiesigen Wohnungsmarkt vertraut machen. Damit es so einfach wie nur möglich für dich ist, haben wir die wichtigsten Informationen zusammengefasst, die dir dabei helfen werden eine Wohnung in Südkorea zu finden. 

Das solltest du als erstes in Betracht ziehen 

Bevor du nach Wohnungen in Seoul suchst, solltest du dir darüber bewusst sein, welche Anforderungen du an deine neue Unterkunft stellst. Denn je nachdem, wie du dir deine Wohnsituation vorstellst, werden sich auch die Möglichkeiten unterscheiden. 

Die Länge deines Aufenthalts: Die normale Mietdauer für eine Wohnung beträgt in Südkorea ein Jahr. Man kann diese zwar auch kündigen, muss dann aber mit einer Strafzahlung rechnen. Solltest du vorhaben weniger als ein Jahr in Südkorea zu verbringen, dann lohnt es sich also alternative Wohnmöglichkeiten zu erkunden. Zum Beispiel WG’s oder Angebote bei AirBNB

Dein Budget: Wohnungen in Südkorea haben im Vergleich zu Deutschland extrem hohe Kautionen, die du im Voraus hinterlegen musst. Im Normalfall starten dieses Kautionen bei 5 Millionen Won. Also knapp 4000,- Euro. Natürlich bekommst du die hinterlegte Kaution am Ende deines Mietvertrags wieder.

Aber du solltest in Betracht ziehen, dass du zu Beginn deines Aufenthalts bereits eine hohe Summe aufbringen musst. Wenn eine solche, oder sogar höhere Kaution kein Problem für dich darstellt, dann wirst du auf dem koreanischen Wohnungsmarkt eine große Auswahlmöglichkeit haben. 

Alleine oder in einer WG: Ausserdem solltest du dich entscheiden, ob du alleine wohnen möchtest oder ob du mit anderen in einer WG leben willst. Hinzu kommt, dass die Größe und die Aufteilung deiner zukünftigen Wohnung auch in Betracht gezogen werden sollten. 

Wo sollte man mit der Wohnungssuche in Seoul beginnen

Sobald du die angesprochenen grundlegenden Entscheidungen getroffen hast, ist es an der Zeit auf Wohnungssuche zu gehen. Der Wohnungsmarkt in Korea ist extrem schnelllebig. Wir empfehlen daher sich vor Ort zu informieren und nicht bereits von Deutschland aus großartig Termine im Voraus auszumachen. Ausserdem solltest du keine Wohnung in Südkorea festmachen, ohne diese vorher gesehen zu haben. 

Normalerweise hast du eine Vielzahl an Optionen, wenn du dich vor Ort auf die Wohnungssuche begibst. Hier sind die am häufigsten genutzten Wege, um an eine Wohnung in Korea zu kommen. 

Immobilienmakler: Der beste Weg, um deine Traumwohnung zu finden, ist der Besuch eines Immobilienmaklers (부동산). Entscheide dich, in welcher Nachbarschaft du leben willst und besuche Immobilienmakler vor Ort. Dies kannst du auch kurzfristig ohne ausgemachte Termine machen. Man wird dich dann herumführen und dir geeignete Wohnungen zeigen.

Erkläre genau, welche Art von Wohnung du suchst und wieviel du dafür bezahlen willst. Wenn du alles gesehen hast, kannst du in Ruhe eine Entscheidung treffen. Lass dich dabei nicht unter Druck setzen. Immobilienmakler gibt es wie Sand am Meer und wenn du mit dem Angeboten nicht zufrieden bist, dann lässt du dich einfach bei der Konkurrenz beraten. 

Der Nachteil beim Besuch eines Immobilienmaklers ist allerdings, dass die meisten kein gutes Englisch beherrschen. Daher ist es wichtig, dass du einen Freund oder eine Freundin mitbringst die Koreanisch sprechen. Alternativ kannst du natürlich vor deinem Reiseantritt auch selber Koreanisch lernen

Apps: Es gibt verschiedene Apps, die dir bei der Wohnungssuche behilflich sein werden. Dabang (다방) and Jibbang (집방) sind nur zwei Beispiele. Es gibt aber noch ein paar mehr. Mithilfe der Apps kannst du dir Wohnungen in deiner bevorzugten Nachbarschaft ansehen und bekommst dadurch einen guten Einblick in den Wohnungsmarkt.

Allerdings kannst du deine Wohnung nicht direkt mit der App anmieten. Wenn dir eine der Wohnungen gefällt, dann wird dir die Kontaktinformation des Immobilienmaklers angezeigt und du kannst dich mit diesem treffen, um dir die Wohnung anzusehen. Wenn du die Wohnung dann besichtigst und nicht damit zufrieden bist, dann lass dir vom Immobilienmakler ein paar andere Wohnungen in der Nähe zeigen. Vielleicht ist deine Traumwohnung ja nur einen Steinwurf entfernt. 

Craigslist: Es gibt jede Menge WG-Angebote in Korea und Craigslist ist ein guter Startpunkt für deine Suche. Hier sparst du auch die Kosten für den Immobilienmakler. In den meisten Fällen musst du dich dann auch nicht mit den Mietverträgen herumschlagen. Denn einer der anderen Mitbewohner kümmert sich bereits darum. 

Welche Mietoptionen gibt es in Korea? 

Wenn du in Südkorea einen Mietvertrag über ein Jahr abschliessen willst, dann gibt es zwei unterschiedliche Optionen. Diese Optionen gibt es sowohl für Koreaner, als auch für Ausländer. Für dich wird aber voraussichtlich die erste Option besser sein. 

Monatliche Miete ( wolse – 월세): Hierbei handelt es sich im Grunde um die selbe Mietzahlung wie in Deutschland. Du bezahlst zu Mietbeginn eine Kaution und dann jeden Monat die vereinbarte Miete. Wenn dein Mietvertrag ausläuft, bekommst du deine Kaution zurück. Es gibt auch die Möglichkeit, dass du mehr Kaution bezahlst und dadurch deine monatliche Mietzahlung geringer wird.

Alternativ kannst du teilweise auch die Kaution heruntersetzen und dafür eine höhere monatliche Miete zahlen. Dieses Details musst du aber mit dem Immobilienmakler individuell für jede Wohnung besprechen. 

Einmalzahlung ( jeonse – 전세): Alternativ zur herkömmlichen Mietvereinbarung gibt es in Südkorea auch ein sehr einzigartiges Modell. Hierbei kann man eine höhere Kaution bezahlen und hat im Gegenzug keine monatliche Miete. Und die Kaution bekommt man am Ende des Mietvertrags komplett zurück.

Die Kaution ist dabei aber auch teilwiese sechsmal so hoch, wie die herkömmlich ausgeschriebene. Diese Art der Mietzahlung lohnt sich also nur, wenn du in der Lage bist eine große Summe Geld als Kaution zu hinterlegen. Langfristig lohnt sich dieses Mietmodell finanziell für dich. 

Bevor du jetzt aber Panik bekommst und glaubst, dass dein Koreaaufenthalt super teuer wird, solltest du dir erstmal ein paar Wohnungen ansehen. Denn je nach Stadtteil findet man auch in Seoul jede Menge bezahlbare Wohnungen. Du solltest aber auf jeden Fall etwas Zeit und Geduld mitbringen. 

Wenn du wissen willst, welche Lebenshaltungskosten in Südkorea ausser der Miete auf dich zukommen, dann solltest du dir unseren Beitrag dazu genauer ansehen.

Sebastian